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Nahost-Konflikt

18. Oktober 2023

Medien in Zeiten des Konflikts

Ob Print- Rundfunk- Online- oder soziale Medien: Überall werden unsere Schülerinnen und Schüler mit dem Thema Krieg konfrontiert. Und teilweise werden die Konflikte auch in die Schule hineingetragen.

Wir wollen mit unseren Medien dazu beitragen, sachlich aufzuklären und Gespräche in der Klasse anzuregen - über Gewalt, Geschichte und Religion und wie wir zu einem friedvollen Umgang untereinander kommen können.

Für die verschiedenen Klassenstufen bieten wir Ihnen ganz unterschiedliche Medien an. Hier eine kleine Auswahl:


z.B. Matthiasfilm:

FÜR JEDEN EIN LICHT

Nach dem gleichnamigen Bilderbuch von Lee Wind und Paul O. Zelinsky, übersetzt von Iris Berben. Sauerländer Verlag, 40 Sieten, ab 4 Jahren. Mit pädagogischem Begleitmaterial von Stephanie Menge.

Für jeden ein LichtBilderbuchkino mit Begleitmaterialien zu den Themen Chanukka, Weihnachten, Religionen, Akzeptanz und Freundschaft, mit einem Interview der Übersetzerin Iris Berben
 
Simon hilft seinen Eltern bei den Vorbereitungen für das Lichterfest, Teresa schmückt mit ihrer Familie voller Vorfreude den Weihnachtsbaum. Als Nachbarn und beste Freunde zählen sie gemeinsam die Tage bis zum großen Fest, spielen im Schnee und backen Plätzchen. Abends erstrahlen die Fenster ihrer Häuser in Blau und Weiß und Rot und Grün. Doch ein nächtlicher Vorfall zerstört die Harmonie: Ein Stein fliegt, Scherben fallen und die Kerzen der Chanukkia verlöschen. Offensichtlich gibt es Menschen, die religiöse Vielfalt nicht akzeptieren. Simon entschließt sich, die Lichter erneut anzuzünden, er und seine Familie sollen sich als Juden nicht verstecken. Erleichtert malt Teresa den neunarmigen Leuchter auf ein großes Blatt Papier und hängt es in ihr Fenster – als Zeichen der Unterstützung für Simon. Vielen Menschen in ihrer Stadt gefällt diese Idee und sie folgen ihrem Beispiel.

WEM GEHÖRT DER SCHNEE?

Medienpaket nach dem gleichnamigen Bilderbuchkino von Antonie Schneider und Pei-Yu Chang (Illustrationen), gesprochen von Wolfgang Kons. NordSüd Verlag 2018, ab 5 Jahren. Mit pädagogischem Begleitmaterial von Prof. Dr. Martina Steinkühler.

Wem gehört der Schnee?Bilderbuchkino mit Begleitmaterialien zu den Themen Jerusalem, Gott, Religionen, Islam, Judentum, Christentum, Streit, Schnee, Freundschaft, Besitz
 
In Jerusalem, wo es nur sehr selten schneit, spielen Mira, Samir und Rafi im Schnee. Weil der Schnee so kostbar ist, möchte ihn jedes der drei Kinder für sich beanspruchen. „Wer hat den Schnee gemacht – der Gott der Juden, Christen oder Muslime?“ Mit dieser Frage und einer Portion Schnee machen sie sich auf den Weg zu ihren religiösen Autoritäten: Samir eilt zum Imam, Mira zum Priester und Rafi zum Rabbi. Dort angekommen, ist der Schnee in ihren Taschen geschmolzen.
Antonie Schneider, die seit vielen Jahren religiöse Themen für Kinder verständlich macht, erzählt eine feinsinnige Geschichte, die an die berühmte Ringparabel in Gotthold Ephraim Lessings Werk „Nathan der Weise“ angelehnt ist. Ganz im Sinne der Aufklärung wird dort gezeigt, dass die drei Religionen Judentum, Christentum und Islam gleichberechtigt und ebenbürtig sind und sich nur dann als wahr erweisen, wenn sie Gutes in die Welt bringen. Die Illustratorin Pei-Yu Chang nimmt uns mit ihrer besonderen Beobachtungsgabe mit in ein multikulturelles Jerusalem.

KADDISCH FÜR EINEN FREUND

Film von Leo Khasin  |   Deutschland 2011  |  94 Minuten  |  FSK: 12

Kaddisch für einen Freund Educativ-Produktion zu den Themen Jugendliche, Generationen, Migration, Erwachsenwerden, Judentum, Islam, Nahost-Konflikt, Freundschaft und Werte
 
Der 14-jährige Ali ist in einem palästinensischen Flüchtlingslager im Libanon aufgewachsen und hat gelernt, die Juden zu hassen. In seiner neuen Heimat Berlin-Kreuzberg,  erhält Ali mit seiner Familie nur den Duldungsstatus von der Ausländerbehörde. Hier wohnen sie direkt über einem jüdisch-russischen Emigranten namens Alexander. Um sich der Gang seines Cousins anzuschließen zu dürfen, dringt Ali in die Wohnung des alten Mannes ein und verwüstet sie. Doch Alexander erkennt Ali und zeigt ihn bei der Polizei an. Um einer Verurteilung und Abschiebung zu entgehen, muss Ali Alexanders Wohnung wieder in Ordnung bringen. Dabei kommt er nicht umhin, sich mit dem „Feind“ auseinanderzusetzen. Die mehrwöchige Renovierung hinterlässt auch bei Alexander Spuren: Er überdenkt seine Haltung gegenüber „den Arabern“, die er für den Tod seines Sohnes verantwortlich gemacht hat.

ANTISEMITISMUS HEUTE
WIE JUDENFEINDLICH IST DEUTSCHLAND?

Dokumentation von Kirsten Esch, Jo Goll und Ahmad Mansour  |   Deutschland 2013  |  44 Minuten  |  FSK: LEHR

ANTISEMITISMUS HEUTEEducativ-Produktion zu den Themen Antisemitismus, Integration, Judenfeindlichkeit, Nahost-Konflikt, Rechtsextremismus, Rechtsradikalismus und Stereotype
 
15-20 Prozent der Deutschen haben heute eine antisemitische Grundhaltung. Drei Filmemacher machen sich auf eine Reise durch Deutschland, um die Geschichten hinter den Zahlen zu erzählen. Sie sprechen mit Experten und Menschen auf der Straße, treffen auf Opfer von antisemitischem Denken, von Übergriffen und Demütigungen. Die Journalisten befragen Aussteiger aus der rechten Szene und interviewen auch Ahmad Mansour, der die Verbreitung des muslimischen Antisemitismus erforscht. In vielen  muslimischen Familien wird Judenhass vorgelebt, gestützt von arabischen Fernsehsendern, die ihre antisemitischen Kampagnen weltweit verbreiten.
Die Dokumentation bietet einen breiten Überblick, während das hochwertige Unterrichtsmaterial tief ins Thema eintaucht.

DAS UNWORT

Drama-Komödie von Leo Khasin  |   Deutschland 2020  |  85 Minuten  |  FSK: LEHR

Das Unwort - MedienzentrenEducativ-Produktion zu den Themen Judentum, Islam, Christen, Glaube, Jugendliche, Vorurteile, Gewalt, Hilflosigkeit und Überforderung
 
Krisengespräch an einem Berliner Gymnasium: Max hat seinem Mitschüler Karim das Ohrläppchen abgebissen und einem anderen, Reza, die Nase gebrochen. Ein Schulverweis droht. Wie sich auf der Schulkonferenz herausstellt, hat der Vorfall eine längere Vorgeschichte: Max offenbarte seine jüdische Herkunft, als die Klassenlehrerin Annika Ritter „Das Tagebuch der Anne Frank“ im Unterricht behandelte. Monatelanges Mobbing durch Mitschüler*innen, angeführt von Karim, führte dazu, dass selbst Max' Freund Reza sich auf die Seite der Angreifer stellte.
 
Die Klassenlehrerin ist überfordert, die Schulleitung versucht, das Problem aus Angst um den Ruf der Schule herunterzuspielen. Als bekannt wird, dass jüdische Schüler*innen aus „Sicherheitsgründen“ während der großen Pause im Chemieraum bleiben mussten, führt dies vollends zum Eklat. Der Film behandelt alltägliche Gewalt an unseren Schulen, Vorurteile, Ausgrenzung und die Herausforderung, damit umzugehen.

 

Es ist uns wichtig, ein friedvolles Miteinander unter jungen Menschen zu stärken und zu fördern, egal wie tiefsitzend und ernst die Konflikte sein mögen. Die ausgewählten Bilderbuchkinos und Filme mit ihrem begleitenden edukativen Material helfen, in den Dialog zu kommen und im Gespräch zu bleiben, indem sie Toleranz, Versöhnung und Hoffnung in den Mittelpunkt stellen.